Sprechverbindung und Verkabelung
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Die Sprechverbindung dient zwei Zwecken:
- Verbindung zwischen Start und Ziel zur Ankündigung des nächsten Starters
bzw. von eventuellen Unregelmäßigkeiten in der Startreihenfolge. Darüber
hinaus hat es sich als zweckmäßig erwiesen auch den Mitarbeiter am Auswerte-PC
an diese Verbindung anzuschließen, damit dieser auch über Änderungen
informiert ist. Außerdem kann dann auch schnell mal die handgestoppte Zeit
durchgegeben werden, wenn bei der direkt übertragenen Zeit mal ein Problem
auftritt.
- Verbindung zwischen den Wertungsstellen und dem Wettkampfbüro zur
Durchsage der Fehlerpunkte, damit kann in den allermeisten Fällen sicher
gestellt werden, dass bereits beim Zieleinlauf das Endergebnis einschließlich
Strafpunkten vorliegt. Nach Abschluss einer Startgruppe steht das Ergebnis
unmittelbar zur Verfügung.
Zur Realisierung dieser Sprechverbindung stehen uns drei Komponenten zur Verfügung:
- 12paariges Streckenkabel [S-Y(St)Y 12x2x0.6 BD] oder besser etwas
entsprechendes mit
Kupfer-Geflecht-Mantel [Y-CY] wegen der mechanischen Stabilität.
Konfektioniert mit 25pol. Sub-D Steckverbindern, Abschnitte mit 20
- 60m, Gesamtlänge über 400m.
Als Eselsbrücke gilt "Start = Stifte", oder wie bei der
Datenübertragung die Buchsenleiste ist die Datenquelle,
in unserem Fall also die Zeitmesseinrichtung am Ziel.
Hierzu gehören dann spezifische Aufteilungs-Kabel für Start und
Ziel sowie Wettkampfbüro
und Abzweigstücke für die Wertungsstellen. Anstelle dieser
Kabel haben wir die Leitungsabschlüsse inzwischen in die Schaltkästen
integriert,
wie unter Lichtschranke schon beschrieben
- Sprechverstärker für Wertungsstellen und Wettkampfbüro.
Die Verstärker für Start und Ziel sind in die Schaltkästen
für die Lichtschranken mit eingebaut,
ebenso wie jetzt neu die weiteren Anschlüsse für Start und
Ziel, dort insbesondere die ALGE Uhren.
- Anschaltkästchen für die Abfragestellen im Wettkampfbüro,
damit diese sich mit den jeweiligen Wertungsstellen aber auch mit
Start/Ziel in Verbindung setzen können.
Auch hier hat es Weiterentwicklungen gegeben:
Ganz neu ist ein gemeinsamer Kasten für die Abfragestellen
mit entsprechenden Schaltern zur Wahl der Wertungsstellen
sowie den Anschlüssen (2 x Daten + Sprechleitung) für die
Auswertung.
Dadurch sind jetzt wesentlich weniger lose spezielle Kabel
erforderlich.
- In unserer quasi stationären Einrichtung bei der SG1883 Nürnberg Fürth
wurde eine ähnliche Installation in unserem "Wettkampfbüro", einem alten
Bauwagen, integriert.
Über besagtes Kabel werden auch die Start-Impulse von Lichtschranke und
Handtaster zum Ziel,
sowie die Daten der Zeiterfassung vom Ziel zum Auswertungs-PC, übertragen. Bei 4
Wertungsstellen ist auch die Datenübertragung vom Ziel zu einer ALGE D-Line
Großanzeige möglich, sonst wird diese Leitung für die Sprechverbindung zu
Wertungsstelle 5 gebraucht und die Anzeige über eine separate Leitung
angesteuert. Bei dem mobilen 12 paarigen Kabel besteht letztere Einschränkung
nicht.
zu dem Thema Kabel weiter unten noch ein paar Einzelheiten auch aus
Erfahrungen an anderen Standorten
Details:
- Das Start Anschlusskabel hat drei Adern-Paare auf Bananen-Stecker/Buchsen
herausgeführt:
1) Start-Impuls Lichtschranke,
2) Start-Impuls Handtaster bzw. zweite Lichtschranke,
4) Sprechleitung Start - Ziel.
Inzwischen in den Lichtschranken Adapter Start integriert
- Das Ziel-Anschlusskabel hat sechs Adern-Paare herausgeführt:
1) Start-Impuls von der Lichtschranke,
2) Start-Impuls Handtaster bzw. zweite Lichtschranke,
3) Datenleitung erste Uhr zum Wettkampfbüro, 9pol Sub-D
Stecker für RS-232
4) Sprechleitung Start - Ziel,
9) Datenleitung zur Großanzeige, nur zu nutzen bei 4
Sprechstellen oder 12 paarigem Streckenkabel!
10) Datenleitung zweite Uhr zum Wettkampfbüro.
Inzwischen in den Lichtschranken Adapter Ziel integriert
Aus "Handlingsgründen" sollten die herausgeführten
Zweidrahtleitungen nicht zu kurz sein (1 - 2m)
- Das Büro-Anschlusskabel hat oben genannte Paare 3, 4, 9, und 10 herausgeführt:
Die Leitungen 3 und 10 auf 9pol Sub-D Stecker passend für die
RS232 Schnittstelle am PC.
Hier ist die Leitung 10 noch auf Bananenbuchsen gelegt, um sie beliebig zu verlängern,
diese ist inzwischen durch ein längeres Kabel mit Sub-D Stecker für die RS-232
Schnittstelle am PC ersetzt. Inzwischen ist statt dessen Leitung 9 auf Buchsen
herausgeführt, damit kann entweder ein Sprechkasten für Wertungsstelle 5 oder
die Großanzeige angeschlossen werden.
- Die Abzweigstücke für die Wertungsstellen haben jeweils nur ein Adernpaar
mit Bananenstecker zum Anschluss des Sprechverstärkers herausgeführt. D.h. es
gibt genau ein passendes Abzweigstück jeweils für die Wertungsstellen 1 bis 5.
Ein universelles Abzweigstück wäre unnötig aufwändig und auch störungsanfälliger.
- Zusätzlich gibt es noch einen Abzweig, an dem das Kabel zum Wettkampfbüro
von der Streckenverkabelung angeschlossen werden kann, da dieses ja meist etwas
abseits der Strecke liegt.
Bei der einfachen Version links sind jeweils die Adern der drei entsprechenden
Paare auf einer kleinen
Lochraster-Platine verlötet. Die aufwändigere Version im Bild rechts, bildet
einen Sternkoppler für bis zu vier Kabel sowie einen Testzugriff auf jedes
einzelne Paar. Ergänzend hierzu ist eine ganz einfache Testschaltung entstanden,
die aus 2 AA-Batterien, 10 LEDs und einem 100Ohm Poti besteht. Die Batterie
speist parallel über das Poti je einen Pol der 10 Adernpaare; am anderen hängt
je eine LED gegen -Batterie.
In einem kleinen Kasten ähnlich dem rechts eingebaut, kann diese ebenfalls mit
den 25poligen Sub-D Stecker an einem Ende des Streckenkabels angeschlossen
werden, der Sternkoppler am anderen Ende und dann Adernpaar um Adernpaar per
Kurzschluss(stecker) geprüft werden. Inzwischen wurde in den oben gezeigten
Sternkoppler für jedes Adernpaar ein kleiner Taster eingebaut, so dass mit der
beschriebenen Kombination eine schnelle Leitungsprüfung möglich ist.
- Für die Wertungsstellen und das Wettkampfbüro gibt es dazu Sprechverstärker,
an denen handelsübliche Computer-Headsets angeschlossen werden. An Start und
Ziel sind diese Verstärker in die Schaltkästen für
die Lichtschranken mit eingebaut. Da mit den Headsets im allgemeinen nicht
sonderlich schonend umgegangen wird, sollte hierfür nicht viel Geld ausgegeben
werden, so dass die schmerzfreier mal ersetzt werden können.
Die letzte Version ist mit einer gedruckten
Schaltung ausgeführt, die mit der Freeware Version des Programmes Eagle von
der Firma CadSoft entworfen wurde. Hier
zusätzlich der Eagle-File als pdf zum
ausdrucken. Die Bauteilliste
und der Schaltplan
passen ebenfalls zu dieser Version. Bitte beachten, dass eines der IC (TDA7050) besser
als SMD zu bekommen ist, daher ist das Layout darauf ausgelegt. Dieser und nur
dieser Baustein ist natürlich unten auf der Leiterbahnseite aufzulöten. Dazu
werden die Kontaktflächen leicht verzinnt, dann das Bauteil richtig herum
aufgelegt und vorsichtig zunächst ein Beinchen und die Kontaktfläche in einer
Ecke angelötet und dann eines nach dem anderen. Dabei das Bauteil mit einer
Pinzette halten und andrücken.
Wer sich das nicht zutraut, muß versuchen die DIL8 Version des TDA7050 zu
bekommen, hier der Eagle-File und
die Ausdrucke. Diese Version ist nicht
getestet! Achtung die beiden ICs sind in diesem Fall in entgegen gesetzter
Richtung einzubauen (TL071 mit Marke zur Kante, TDA7050 mit Marke zur Mitte).
Statt des
relativ teuren Batterie-Schubfaches kann natürlich auch eine einfachere Lösung
gewählt werden. Die links erkennbare DIN Buchse war zum Anschluss eines
Ladegerätes vorgesehen, was sich aber als nicht sinnvoll herausgestellt hat, das
heißt man sollte darauf verzichten, da Akkus für den relativ seltenen Gebrauch
doch eher ungeeignet sind.
Links ein Sprechverstärker der neuesten Generation und rechts der erste
Prototyp von 2004.
(Mit dieser Aufgabe haben sich mehrere Jahrgänge Auszubildender herum geschlagen).
Bei Nachbau ist zu überlegen, ob der teure Kasten wie links zu sehen wirklich
nötig ist, er macht fast die Hälfte der Materialkosten aus, die einfacheren
Kästen wie in den ersten Modellen sind dagegen deutlich preisgünstiger.
- Für die Abfragestellen im Wettkampfbüro gibt es dann noch zwei Schaltkästen,
in denen die Leitungen von den Wertungsstellen auf die Sprechverstärker
geschaltet werden.
Ein Schaltkasten bedient Start/Ziel und WSt1 und WSt2, der zweite Kasten bedient
WSt3 und WSt4 sowie optional WST5. Alternativ kann diese Leitung aber auch auf
einen weiteren Sprechverstärker geschaltet werden, so dass 3 Abfragestellen
eingerichtet werden können.
Diese Schaltkästen können natürlich auch mit anderen Verstärkern, wie denen
von ALGE verwendet werden. Allerdings sind unsere Verstärker und die von ALGE,
ebenso wie die Headsets nicht kompatibel und man muß entweder die einen oder die
anderen verwenden. Lediglich für die Verkabelung mit Anschlußstücken und
Schaltkästen ist es unerheblich welche Verstärker zum Einsatz kommen.
Schaltkasten "huckepack" auf einem Sprechverstärker
Bei den meisten Rennen im regionalen bayerischen Rahmen arbeiten wir nur mit
vier Wertungsstellen, die jeweils 5 Tore beobachten, dann sind im Wettkampfbüro
zwei Abfragestellen ausreichend, die ständig mit WSt1+2 bzw. WSt3+4 im Kontakt
sind. Es hat sich aber auch herausgestellt, dass bei mehr als 20 Toren, die 2te
Abfragestelle leicht mit 3 Wertungsstellen zurecht kommt. Eine mögliche,
sinnvolle Weiterentwicklung wäre noch die gemeinsame Unterbringung in nur einem
Kästchen. Dies wurde inzwischen realisiert, ebenso wie die Unterbringung in
einem Installationskanal in unserem lokalen Wettkampfbüro in einem alten
Bauwagen.
Es existiert auch eine Variante mit einem kleinen eingebauten
Lautsprecher, gedacht für den Computerplatz, doch der Geräuschpegel im
Wettkampfbüro ist in der Regel zu laut, als dass eine Verständigung möglich
wäre. Statt dessen verwenden wir auch dafür ein Headset und die/der
Mitarbeiter(in), die/der Fehlerpunkte und ggf. Zeiten in das Auswerteprogramm
eingibt, ist ständig auf die Start-Ziel-Leitung geschaltet.
Der aufmerksame Leser hat sicher mitgezählt und festgestellt, dass mit der
oben beschriebenen Beschaltung nur 10Adernpaare genutzt werden. Dies hat einen
einfachen Grund, nämlich haben wir an unserer Hausstrecke an der Rednitz in Fürth
eine stationäre Verkabelung mit Erdkabel und sogenannten Endverzweigern statt
der Abzweig-Kabel. Diese Art der Verkabelung stellt nur 10 Adernpaare zur Verfügung,
die wie man oben sieht aber ja auch genau ausreichen.
Ein Versuch, eine Durchsage-Leitung von einem Verstärker auf
Strecken-Lautsprecher auch in diesem Kabel zu führen, hat die Untauglichkeit
bewiesen. Das 100V Signal für die Lautsprecher spricht auf die anderen
Leitungen voll über und führt auch zu Störungen der Datenübertragung.
Alternative
Wie oben schon erwähnt, kann die Verkabelung und Schalteinrichtungen auch mit
Sprechverstärkern zB. von ALGE kombiniert werden. Seit Frühjahr 2010 stehen
hierzu 8 Sprechverstärker und 11 Headsets von ALGE zur Verfügung. Die Anzahl
ergibt sich aus folgender Aufteilung: - 5 Wertungsstellen (Sprechverstärker +
Headset)
- 2 Abfragestellen (Sprechverstäker + Headset) - Am Start ein
Lichtschranken-Adapter + Headset
- Am Ziel ALGE TdC8000 (oder4000) mit Headset, ggf. 2.Lichtschranken-Adapter +
Headset für den 2ten Zeitnehmer.
- In der Auswertung ein Sprechverstärker mit Headset Streckenverkabelung
Die Art und Weise der Streckenverkabelung hängt sehr stark von den örtlichen
Gegebenheiten ab. Kann z.B. ein festes Erdkabel verlegt werden? Muss das Kabel
als "Freileitung" entlang der Tragseile für die Tore geführt werden? Kann oder
soll das Kabel nur temporär für eine Veranstaltung ggf. auch an verschiedenen
Orten eingesetzt werden?
Entscheidend für den Bedarf an Leitungen ist vor allem die Geographie
insbesondere die Lage der Auswertungsstelle (Wettkampfbüro) relativ zur Strecke.
Am einfachsten ist die Verkabelung, wenn die Auswertung direkt am Ziel ist; am
aufwändigsten, wenn sie irgendwo mitten an der Strecke abzweigt oder nahe am
Start liegt, wie in folgender Skizze. Start
-----------------------WSt1--------------WSt2---------------WSt3-------------------WSt4----------------WSt5-----------------------Ziel
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Auswertung Hier werden gebraucht:
- 3 (2) Adernpaare zwischen Start und Ziel für Startimpuls und Sprechen,
- 5 (2) Adernpaare von den Wertungsstellen zur Auswertung,
- 3 (2) Adernpaare vom Ziel zur Auswertung für Datenübertragung, außerdem soll
die Sprechleitung Start-Ziel auch ins Büro geführt werden.
- 1 Adernpaar vom Ziel oder von der Auswertung für Datenübertragung zu einer
Großanzeige.
Summiert sich also zu maximal 12 und minimal 6 Adernpaaren
Ist die Auswertung direkt am Ziel, z.B. in Rosenheim am Hammerbach, so können
die Verbindung örtlich direkt gelegt werden.
Die in Klammern angegebenen Minimalwerte entstehen aus folgenden Einsparungen
bzw. Zusammenlegungen:
- Je 2 bzw 3 Wertungsstellen und eine Abfragestelle werden direkt nur mit einem
Adernpaar angeschlossen statt mit den Schaltkästen,
- Zumindest bei den ALGE Lichtschranken, kann auf der Leitung für den
Startimpuls direkt vom Lichtschranken-Adapter zur ALGE Uhr auch gesprochen
werden. Bei den selbst gebauten Sprechkästen und Lichtschranken-Speisungen geht
das auch, aber es ist dann ein deutliches Knacken durch den Startimpuls zu
hören. Hier wäre die Schaltung der Sprechverstärker sicher noch zu optimieren,
um diese Störung zu reduzieren. Bei einem ortsfesten Aufbau sind die
Anschlüsse natürlich eher nicht mit den oben beschriebenen Anschluss- bzw.
Abzweigkabeln zu realisieren. Hier bietet sich der Einbau von festen
Anschlusskästen (Hensel Kästen) an. Das kostet zwar etwas mehr, ist aber dafür
deutlich stabiler. In Rosenheim am Hammerbach wurden z.B. kleine verschließbare
Schaltkästen deutlich über Kopfhöhe angebracht, in denen herkömmliche Steckdosen
für den Anschluss der Endeinrichtungen über 2poliges Kabel mit Bananensteckern
einfach möglich ist. Als weniger gut geeignet, wenngleich eigentlich für diese
Art Verkabelung gedacht, haben sich sog. Endverzweiger mit LSA+ Leisten
herausgestellt, weil diese für festen Anbau an Hauswänden o.ä. gemacht sind, was
in unseren Fällen nicht unbedingt sicher gestellt ist. Hier sind zwei
Dokumente zum Download, wo obiges am Beispiel Rosenheim Hammerbach bzw. am Inn
dargestellt ist.
Beschreibung und
Leitungsplan |